Surya Namaskar- Der Sonnengruß
Surya Namaskar- Der Sonnengruß
Der Sonnengruß:
Ein verehrungsvoller Gruß an die Sonne und Energie für Körper und Geist
Der Sonnengruß, auf Sanskrit „Surya Namaskar“, ist nicht nur
eine der klassischsten Abfolgen im Yoga, sondern auch eine spirituelle und
energetische Praxis, die eine tiefe Verbundenheit mit dem Leben selbst schafft.
Dieser fließende Zyklus von Bewegungen ist mehr als nur eine körperliche Übung
– er ist ein Gruß an die Sonne, die uns täglich mit Licht, Wärme und Energie
beschenkt. Mit jeder Bewegung ehren wir diese lebensspendende Kraft und tanken
uns selbst mit ihrer Energie auf.
Aufbau des Sonnengrußes: Ein Fluss von Atem und Bewegung
Der Sonnengruß besteht aus einer Abfolge mehrerer Asanas
(Körperhaltungen), die in einem harmonischen Fluss ineinander übergehen. Dabei
bestimmt unser Atem den Rhythmus: Beim Einatmen wird die Wirbelsäule gestreckt
(Extension), beim Ausatmen wird sie nach vorne gebeugt (Flexion). Diese Balance
zwischen Streckung und Beugung aktiviert die gesamte Wirbelsäule und lässt die
Energie frei durch den Körper fließen.
Die morgendliche Praxis des Sonnengrußes in Richtung der
aufgehenden Sonne wird im Yoga traditionell empfohlen. Diese Zeit symbolisiert
den Neubeginn und ermöglicht es, sich mit frischer, lebendiger Energie für den
Tag aufzuladen.
Die Wirkung des Sonnengrußes: Ganzheitliche Energie für Körper, Geist und Seele
1. Energetisiert den Körper: Der Sonnengruß
stimuliert alle inneren Organe und aktiviert jede Muskelgruppe. Durch den
kontinuierlichen Wechsel von Streckung und Beugung wird die Wirbelsäule
gestärkt und flexibel gehalten.
2. Fördert Kondition und Ausdauer: Der
fließende Rhythmus von Atmung und Bewegung steigert die Herzfrequenz sanft, was
Herz und Kreislauf stärkt. Diese leichte Anstrengung fördert die Kondition und
das allgemeine Wohlbefinden.
3. Aktiviert Körper, Geist und Seele: Durch
die Konzentration auf die Atmung verbinden wir uns tiefer mit unserem Körper
und schaffen eine Brücke zwischen Geist und Seele. Der Sonnengruß ist eine
meditative Praxis in Bewegung, die uns ganz im Hier und Jetzt verankert.
4. Stärkt und dehnt den Körper: Jede Asana im
Sonnengruß stärkt bestimmte Muskelgruppen und dehnt andere. Dies sorgt für eine
ganzheitliche Kräftigung und Flexibilität, die den gesamten Körper harmonisiert
und balanciert.
5. Harmonisiert die Chakras: Die Bewegungen
des Sonnengrußes durchlaufen energetisch alle Chakras, die Energiezentren des
Körpers. Durch diese harmonisierende Wirkung wird das Gleichgewicht der Chakras
unterstützt, was sich positiv auf das emotionale und mentale Gleichgewicht auswirkt.
6. Öffnet die Energiekanäle (Nadis) und die
feinstoffliche Wirbelsäule (Sushumna): Der Sonnengruß befreit die
blockierte Energie in den Nadis (Energiekanäle) und öffnet die Sushumna, den
zentralen Energiekanal entlang der Wirbelsäule. Dies fördert ein tieferes
Gefühl von innerer Klarheit und Vitalität.
7. Baut Selbstbewusstsein auf: Durch
regelmäßige Praxis des Sonnengrußes wächst die innere Stärke, die
Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein. Diese Hingabe an den eigenen
Körper und Geist stärkt das Vertrauen in die eigene Kraft und Präsenz.
Der Sonnengruß als Vorbereitung für andere Asanas
Der Sonnengruß eignet sich hervorragend als Aufwärmübung vor
einer Yogastunde, da er den Körper auf sanfte Weise mobilisiert, den Atemfluss
harmonisiert und den Geist fokussiert. Dieser meditative Einstieg hilft, alle
kommenden Asanas bewusster und tiefer auszuführen.
Fazit: Der Sonnengruß – Ein täglicher Segen für Körper und Geist
Der Sonnengruß ist
mehr als eine Abfolge von Körperhaltungen – er ist ein Ritual der Dankbarkeit,
das uns mit jedem Atemzug ins Gleichgewicht bringt. Die Sonne symbolisiert
Leben und Energie, und der Sonnengruß ist unser Gruß an diese Kraftquelle. In
der regelmäßigen Praxis erweckt er Vitalität und inneres Gleichgewicht, schafft
Raum für Klarheit und fördert die Verbindung von Körper, Geist und Seele. So
schenkt uns der Sonnengruß Tag für Tag ein Stück inneren Frieden und neue
Kraft, die wir mit jeder Bewegung in uns aufnehmen.
Om Shanti –
Möge Frieden mit dir sein und die Energie der Sonne dich täglich neu beleben!
Der Sonnengruß: Variationen des traditionellen Grußes an
die Sonne
– Surya Namaskar A, B und C
Der Sonnengruß ist im Yoga eine der grundlegendsten und
kraftvollsten Übungssequenzen, und es gibt mehrere Variationen, die jeweils
unterschiedliche Schwerpunkte setzen. In diesem Beitrag tauchen wir tiefer in
die klassischen Varianten des Sonnengrußes ein: Surya Namaskar A, B und C. Jede
Version hat ihre eigene Struktur und energetische Wirkung, und die Wahl der
Variation hängt oft von den individuellen Bedürfnissen und der Yogapraxis ab.
1. Surya Namaskar A: Der klassische Einstieg
Surya Namaskar A ist die einfachste und am weitesten
verbreitete Form des Sonnengrußes. Diese Version besteht aus einer
übersichtlichen und leicht erlernbaren Sequenz, die Körper und Geist sanft auf
die Praxis vorbereitet. Sie ist ideal, um den Körper aufzuwärmen und in einen
rhythmischen Atemfluss zu kommen.
Abfolge der Asanas in Surya Namaskar A:
Tadasana (Berghaltung): Beginne mit den Füßen
fest auf dem Boden, richte die Wirbelsäule auf und bringe die Hände vor der Brust
zusammen.
Urdhva Hastasana (Gestreckte Berghaltung):
Strecke beim Einatmen die Arme über den Kopf und öffne den Brustkorb.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Atme aus und beuge
dich nach vorne, die Hände Richtung Boden.
Ardha Uttanasana (Halbe Vorwärtsbeuge): Hebe den Oberkörper leicht an, der Rücken ist gerade.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Atme aus und beuge dich nach vorne, die Hände Richtung Boden.
Chaturanga Dandasana (Viergliedrige Stabhaltung):
Springe oder gehe zurück in die Plank und senke dich kontrolliert ab.
Urdhva Mukha Svanasana (Heraufschauender Hund): Öffnet den Brustkorb nach vorne und strecke die Wirbelsäule.
Oder: Bhujangasana (Kobra): Statt den heraufschauenden Hund
zu praktizieren, legt man den Oberkörper flach ab und hebt nur den Brustkorb
leicht an.
Ardho Mukha Svanasana (Herabschauender Hund):
Atme aus und komme in den herabschauenden Hund.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Atme ein und steige mit deinen Beinen nach vorne, die Hände Richtung Boden.
Ardha Uttanasana (Halbe Vorwärtsbeuge): Hebe den Oberkörper leicht an, der Rücken ist gerade.
Besonderheiten: Surya
Namaskar A ist eine ausgezeichnete Einführung für Anfänger und hilft, Körper
und Geist in Einklang zu bringen.
2. Surya Namaskar B: Die kraftvolle und erdende Variante
Surya Namaskar B ist dynamischer und fügt der Grundabfolge
zusätzliche Elemente hinzu, um die Muskulatur tiefer zu aktivieren. Sie ist
körperlich intensiver und verbindet die Kraft der Beine mit dem Öffnen des
Oberkörpers.
Abfolge der Asanas in Surya Namaskar B:
Tadasana (Berghaltung): Beginne wie bei Surya
Namaskar A.
Urdhva Hastasana (Gestreckte Berghaltung): Strecke beim Einatmen die Arme über den Kopf und öffne den Brustkorb.
Uttkatasana (Stuhlhaltung): Beuge die Knie und
setze dich tief, als würdest du dich auf einen Stuhl setzen, während du die
Arme nach oben streckst.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach
vorne, wie zuvor.
Ardha Uttanasana (Halbe Vorwärtsbeuge): Hebe
den Oberkörper leicht an, der Rücken ist gerade.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach vorne, wie zuvor.
Chaturanga Dandasana: Springe oder gehe zurück
und senke dich ab.
Urdhva Mukha Svanasana (Heraufschauender Hund):
Öffnet den Brustkorb nach vorne und strecke die Wirbelsäule.
Adho Mukha Svanasana (Herabschauender Hund):
Komme in den herabschauenden Hund.
Krieger I (Virabhadrasana I): Setze einen Fuß
nach vorne, drehe den hinteren Fuß leicht ein und strecke die Arme nach oben in
den Krieger I.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach vorne, wie zuvor.
Ardha Uttanasana (Halbe Vorwärtsbeuge): Hebe den Oberkörper leicht an, der Rücken ist gerade.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach vorne, wie zuvor.
Uttkatasana (Stuhlhaltung): Beuge die Knie und setze dich tief, als würdest du dich auf einen Stuhl setzen, während du die Arme nach oben streckst.
Urdhva Hastasana (Gestreckte Berghaltung): Strecke beim Einatmen die Beine, die Arme über den Kopf und öffne den Brustkorb.
Tadasana (Berghaltung)
Besonderheiten: Surya
Namaskar B fordert die Beinmuskulatur und erhöht die Kraft und Ausdauer. Sie
ist eine kraftvolle Praxis und aktiviert insbesondere das Wurzelchakra, das für
Erdung und Stabilität steht.
3. Surya Namaskar C: Die sanfte und herzöffnende Variante
Surya Namaskar C wird weniger häufig praktiziert, ist jedoch
eine wundervolle Variation, die besonders gut für Anfänger oder eine sanftere
Praxis geeignet ist. Diese Variante integriert mildere Asanas und legt den
Fokus auf das Öffnen des Brustkorbs.
Abfolge der Asanas in Surya Namaskar C:
Tadasana (Berghaltung): Wie bei den anderen
Varianten.
Urdhva Hastasana (Gestreckte Berghaltung): Strecke beim Einatmen die Arme über den Kopf und öffne den Brustkorb.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach vorne, wie zuvor.
Ardha Uttanasana (Halbe Vorwärtsbeuge): Hebe den Oberkörper leicht an, der Rücken ist gerade.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach vorne, wie zuvor.
Anjaneyasana (Tiefe Ausfallschritt-Haltung): Statt direkt in Chaturanga Dandasana zu gehen, wird ein tiefer Ausfallschritt in die Sequenz eingefügt. Dies streckt die Hüften sanft aus und öffnet den Brustkorb.
Chaturanga Dandasana: Springe oder gehe zurück und senke dich ab.
Bhujangasana (Kobra): Statt den heraufschauenden Hund zu
praktizieren, legt man den Oberkörper flach ab und hebt nur den Brustkorb
leicht an.
Adho Mukha Svanasana (Herabschauender Hund):
Komme in den herabschauenden Hund und halte die Position für einige Atemzüge.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach vorne, wie zuvor.
Ardha Uttanasana (Halbe Vorwärtsbeuge): Hebe den Oberkörper leicht an, der Rücken ist gerade.
Uttanasana (Vorwärtsbeuge): Beuge dich nach vorne, wie zuvor.
Urdhva Hastasana (Gestreckte Berghaltung): Strecke beim Einatmen die Arme über den Kopf und öffne den Brustkorb.
Tadasana (Berghaltung)
Besonderheiten: Surya
Namaskar C ist sanft und öffnend und eignet sich ideal für Menschen, die ihre
Praxis langsam aufbauen möchten oder eine entspannende Variante suchen. Sie
aktiviert die Energiekanäle sanft und unterstützt das Herz-Chakra.
Welche Variante ist die Richtige für mich?
Die Wahl der Sonnengruß-Variante hängt ganz von den eigenen
Bedürfnissen, dem Trainingslevel und der Tagesverfassung ab:
Surya Namaskar A ist eine solide Grundform und eignet
sich hervorragend als tägliches Ritual für alle.
Surya Namaskar B ist eine kraftvolle Variation für
diejenigen, die intensiver arbeiten und ihren Körper tiefer fordern möchten.
Surya Namaskar C ist eine sanfte, öffnende Praxis und
ideal für Anfänger oder zur sanften Herzöffnung.
Fazit: Die
Vielfalt des Sonnengrußes entdecken
Jede
Sonnengruß-Variante hat ihren eigenen Reiz und ihre spezifische Wirkung auf
Körper und Geist. Mit der regelmäßigen Praxis all dieser Varianten schaffen wir
ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Kraft, Flexibilität und innerem Frieden.
Der Sonnengruß bleibt damit ein zeitloser und inspirierender Teil der
Yogapraxis – ein täglicher Gruß an das Licht, das uns jeden Tag erleuchtet.
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Viel Spaß beim praktizieren