Gefühle vs. Emotionen – der Unterschied

Emotionen und Gefühle verstehen: Die innere Reise zwischen yogischer Sicht und dem mentalen Training



In einer Welt, die immer schneller, lauter und reizüberfluteter wird, ist es oft unsere eigene Gefühlswelt, die uns zu schaffen macht. Mal überrollen uns Emotionen wie eine Welle, mal lähmen uns Gefühle tagelang – ohne dass wir genau wissen, warum. Doch was wäre, wenn wir lernen könnten, diese inneren Bewegungen besser zu verstehen – und sogar bewusst mit ihnen umzugehen?




Stell dir vor, du hättest zwei starke Begleiter auf deinem Weg:

Einen weisen Yogi, tief verwurzelt in innerer Ruhe und Achtsamkeit.
Und einen modernen Mentaltrainer, geschult in psychologischer Klarheit und praktischer Lebensführung.

Beide nehmen dich an die Hand – und gemeinsam zeigen sie dir den Weg zu einem bewussteren Umgang mit Emotionen und Gefühlen.



Gefühle vs. Emotionen – was ist eigentlich was?

Obwohl sie oft gleichgesetzt werden, gibt es einen feinen, aber entscheidenden Unterschied:


Emotionen

  • Entstehen automatisch und körperlich.

  • Sind biologisch verankert (z. B. im limbischen System).

  • Reaktionen auf Reize – blitzschnell, oft ohne unser bewusstes Zutun.

  • Kurzlebig, intensiv – wie ein Gewitter, das plötzlich aufzieht.

Beispiel: Du hörst ein lautes Geräusch – dein Körper reagiert mit Schreck, Herzklopfen, Adrenalin. Das ist eine Emotion.




Gefühle

  • Sind bewusste Wahrnehmungen und Bewertungen dieser Emotionen.

  • Entstehen durch unsere Gedanken und inneren Dialoge.

  • Können stunden-, tage- oder sogar wochenlang anhalten.

  • Sind oft geprägt durch unsere Erfahrungen, Glaubenssätze, Erziehung.

Beispiel: Nach dem ersten Schreck denkst du: „Ich bin nicht sicher hier.“ – und fühlst dich länger ängstlich oder unwohl. Das ist ein Gefühl.


Warum dieser Unterschied so wichtig ist?

Weil wir auf Emotionen nicht immer Einfluss haben – auf Gefühle aber sehr wohl. Gefühle formen sich durch unsere Interpretation der Emotion. Und genau da setzt unser Wachstum an.





Aus der Sicht des Yoga: 

Werde zum stillen Beobachter

Ein Yogi sieht Emotionen wie Wellen auf dem Ozean des Bewusstseins.
Er weiß: „Ich bin nicht die Welle – ich bin das Meer.“

Sakshi Bhava – die innere Beobachterrolle

Im Yoga üben wir, Emotionen bewusst zu beobachten, ohne uns mit ihnen zu identifizieren.
Du spürst: „Da ist Wut.“
Aber du sagst nicht mehr: „Ich bin wütend.“

Diese feine Verschiebung bringt tiefen inneren Frieden. Denn sobald du deine Emotion nicht mehr bist, musst du ihr auch nicht mehr ausgeliefert sein.

Pranayama – den Atem als Anker nutzen

Der Atem ist im Yoga das Tor zur Gegenwart.
Wenn eine Emotion dich packt, kehre zurück zum Atem. Sanft, bewusst, tief.
So regulierst du dein Nervensystem – und schaffst Raum zwischen Reiz und Reaktion.

Bhavana – Geisteshaltungen kultivieren

Ein Yogi trainiert nicht nur den Körper, sondern auch das Herz.
Er kultiviert bewusst innere Qualitäten wie Mitgefühl, Geduld, Dankbarkeit – wie ein Gärtner, der gute Samen sät.
Das verändert die emotionale Grundstimmung dauerhaft.





Aus Sicht des mentalen trainings: 

Führe deine Gedanken – führe dein Gefühl

„Du kannst nicht kontrollieren, was du fühlst – aber du kannst lernen, wie du damit umgehst.“

 

Gefühls-Tracking: Werde dir deiner Muster bewusst

Ein einfaches Notizbuch oder ein digitales Tagebuch kann Wunder wirken.
Notiere regelmäßig:

  • Was habe ich gefühlt?

  • Was war der Auslöser?

  • Welche Gedanken liefen dabei ab?

So erkennst du wiederkehrende Muster – und kannst sie Stück für Stück verändern.

Kognitive Umstrukturierung

Das mentale Training hilft dir, automatische Gedanken zu hinterfragen.
Aus „Ich schaffe das nie“ wird mit Übung:
„Ich habe in der Vergangenheit schon Herausforderungen gemeistert – auch diese wird vorbeigehen.“
Das verändert nicht nur den Gedanken, sondern auch das Gefühl.

Selbstgespräch: Dein innerer Coach

Wie sprichst du mit dir selbst in emotionalen Momenten?
Ein bewusst positiver, mitfühlender innerer Dialog wirkt wie ein mentaler Reset.
Er stärkt dich – statt dich zu schwächen.


Die Magie liegt in der Verbindung


Yogi und Mentaltrainer zeigen dir gemeinsam:

  • Du bist nicht deinen Emotionen ausgeliefert.

  • Du kannst deine Gefühle verstehen, steuern und wandeln.

  • Du bist mehr als das, was du gerade fühlst – du bist das Bewusstsein, das fühlt.


 Yoga schenkt dir Ruhe, Erdung, innere Weite.
Das mentale training gibt dir Klarheit, Struktur und praktische Werkzeuge.





Was du mitnehmen kannst

  • Du erkennst den Unterschied zwischen Emotionen (körperlich, automatisch) und Gefühlen (bewusst, geformt durch Gedanken).

  • Du entwickelst ein neues Selbstverständnis: Nicht Opfer deiner Emotionen, sondern Schöpfer deiner Gefühlswelt.

  • Du lernst Techniken aus zwei Welten, die sich perfekt ergänzen – für mehr innere Balance, emotionale Intelligenz und mentale Stärke.


Möge deine Reise zu dir selbst immer tiefer gehen.
Denn je besser du dich selbst verstehst, desto freier wirst du im Umgang mit dem Leben.

Oder wie der Yogi sagen würde:

„Der Ozean der Emotionen mag stürmen – doch du bist das stille Auge im Zentrum des Sturms.“





Die Disney-Methode – Träume denken lernen

Die Disney-Methode ist ein wunderbares Beispiel für eine kreative, praxisnahe Technik, die man perfekt mit dem Thema Emotionen, Gedanken und Selbstführung verknüpfen kann.


Diese Methode stammt ursprünglich von Walt Disney selbst. Er nutzte drei verschiedene Denk- und Gefühlsräume, um Ideen zu entwickeln und umzusetzen – und zwar in einer ganz bestimmten Reihenfolge.

Spannend ist: Diese Methode lässt sich nicht nur auf Kreativprojekte anwenden, sondern auch auf emotionale Prozesse, Entscheidungen und Lebensfragen.


Die drei Perspektiven der Disney-Methode

  1. Der Träumer

  2. Der Realist

  3. Der Kritiker


1. Der TräumerGefühle frei fließen lassen

  • Was passiert hier?
    Du lässt deine Gedanken und Emotionen ohne Einschränkung fließen. Alles ist erlaubt. Alles darf sein.

  • Innere Haltung: Was wäre, wenn alles möglich wäre? Was wünsche ich mir wirklich?

  • Yogi-Parallele: Der Träumer erlaubt dir, aus deinem Inneren zu schöpfen – ohne Bewertung. Hier darfst du deiner inneren Wahrheit Raum geben, wie in einer tiefen Meditation.

  • Mentaltrainer-Parallele: Du lässt emotionale Blockaden los, weil du dich nicht gleich kritisierst – du gibst der Fantasie und dem Wunschdenken Platz.

Beispiel: „Ich will ein freieres, leichteres Leben. Ich will meine Emotionen verstehen und mit ihnen tanzen wie mit einem Fluss. Ich will Frieden in mir spüren – unabhängig vom Außen.“


2. Der RealistGefühle strukturieren & umsetzen

  • Was passiert hier?
    Jetzt wird das Gefühl geerdet, der Gedanke bekommt Form. Was kannst du konkret tun? Was ist der nächste Schritt?

  • Innere Haltung: Wie kann ich das realistisch umsetzen? Welche Ressourcen habe ich?

  • Yogi-Parallele: Der Realist entspricht dem Prinzip des Dharma – dem rechten Tun, das in Übereinstimmung mit deiner inneren Wahrheit steht.

  • Mentaltrainer-Parallele: Jetzt nutzt du Tools wie Zielsetzung, Handlungsschritte, Selbstcoaching.

Beispiel: „Ich nehme mir 10 Minuten am Tag, um meine Gefühle aufzuschreiben. Ich beobachte sie ohne Urteil. Ich atme bewusst. Ich höre auf, sie zu unterdrücken.“


3. Der KritikerGefühle prüfen & Klarheit gewinnen

  • Was passiert hier?
    Der Kritiker stellt kluge Fragen: Wo sind Fallstricke? Was könnte schwierig werden? Aber: ohne zu zerstören!

  • Innere Haltung: Was braucht noch Anpassung? Was könnte ich verbessern?

  • Yogi-Parallele: Hier kommt Viveka ins Spiel – die yogische Unterscheidungskraft. Klar sehen, ohne zu verurteilen.

  • Mentaltrainer-Parallele: Der Kritiker ist dein innerer Coach, der sicherstellt, dass dein Plan durchdacht ist – nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung.

Beispiel: „Was mache ich, wenn ich in alten Mustern lande? Wie erinnere ich mich im Alltag an meine innere Balance? Was könnte mich dabei unterstützen – ein Coach, ein Ritual, ein Buddy-System?“





Fazit: 

Die Disney-Methode ist nicht nur kreativ – sie ist auch emotional intelligent.
Du erlaubst dir zuerst zu fühlen, dann zu handeln – und dann zu reflektieren.

Kurz gesagt:

  • Der Träumer fühlt

  • Der Realist plant

  • Der Kritiker klärt


So gehst du bewusst mit deinen inneren Prozessen um – ohne dich zu verlieren, aber auch ohne dich zu begrenzen.






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